Am kommenden Freitag kommt es zum 67. Mal zum Duell Schwarz-Weiß gegen Violett-Weiß und für beide Teams geht es um viel. Es sind Parallelen zwischen 2 Traditionsklubs, deren Wege sich in der Staatsliga A erstmals kreuzten.
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Die 1933 aus den Salzburger Vereinen FC Rapid und Hertha gegründete Salzburger Austria sollte in der damals neu gegründeten Oberösterreich-Salzburg Liga antreten, um als Bundesland, neben dem SAK 1914, einen weiteren konkurrenzfähigen Verein stellen zu können.
Erstmals Salzburger Landesmeister wurde man während des 2. Weltkrieges, scheiterte aber an den Aufstiegsspielen ins Oberhaus klar.
Somit ging der Plan nach der Gründung erst richtig mit der Öffnung des ÖFB für die weiteren Bundesländer auf, als, durch die Gründung der Tauernliga (zeitgleich mit der Arlbergliga) erstmals alle österreichischen Bundesländer die Chance hatten, dass ihre Vereine ins Oberhaus aufsteigen können.
Die Violetten konnten erst im dritten Jahr der Tauernliga erstmals den Bewerb gewinnen und sich für die Aufstiegsplayoffs qualifizieren. Diese konnten sie aber mit Siegen gegen den Innsbrucker AC und den Kapfenberger SV direkt für sich entscheiden und stiegen somit 1953 erstmals in die höchste Liga Österreichs auf.
Nachdem der SWB (zu diesem Zeitpunkt bereits 3-facher Arlbergliga und 2-facher Westmeister) sich endlich auch im Playoff durchsetzen und erstmals aufsteigen konnte, kam es so am 24.10.1954 zum ersten Spiel gegeneinander, das die SVAS vor 5000 Zuschauern im Bodenseestadion mit 0:5 für sich entscheiden konnte.
Nach dem Rückspiel waren es vor allem Begegnungen im Cup und in der neu gegründeten Regionalliga West, in der man am 12.04.1964 die Austria erstmals schlagen konnte.
In dieser Zeit mutierten die Lehener zur Fahrstuhlmannschaft, waren aber, diesmal ein Jahr nach unseren Schwarzweißen, zur Saison 1968/69 zurück in der Nationalliga. Bis 2005 sollten sie nur noch 5 weitere Saisonen nicht dem Oberhaus angehören.
Man spielte ab 1971 erstmals im ausgebauten Lehener Stadion und im UEFA Cup, nachdem man in der Saison zuvor nur um 1 Punkt den Meistertitel verpasste. Das erste ÖFB-Cup Finale verlor man 3 Jahre später nach Hin- und Rückspiel durch ein spätes Tor von Herbert Prohaska.
Nach dem Abstieg in die 2. Division 1985 gab es eine kurzfristige Wachablöse mit dem SAK im Oberhaus, mit der Verpflichtung von Hans Krankl 1989 landete man allerdings einen Coup und stieg über das mittlere Playoff gemeinsam mit Sturm, Steyr und dem Kremser SC zurück in die Bundesliga auf. Dort baute sich über die Jahre eine starke Mannschaft auf, ab 1991 mit Otto Baric auf der Trainerbank. Ab 1993/94 begannen die “goldenen Austria-Jahre”, mit dem ersten Meistertitel und dem Erreichen des UEFA-Cup-Finales gegen Inter Mailand. Man gewann die österreichische Meisterschaft noch 2 weitere Male. Den ÖFB-Cup konnte man trotz 4 Finaleinzügen aber nie gewinnen. Auch nicht nach deren Sieg am 10.April 1993 im 1/16 Finale gegen den SWB, aufgrund des Umbaus des Bodenseestadions vor 2500 Zuschauern in Götzis ausgetragen.
Mit dem Ende der 90er begannen turbulente Jahre für die Austria, die man ab 1999 gemeinsam mit unserem SWB im Oberhaus verbrachte. Hier gelang historisches in der Statistik gegeneinander, konnte Schwarzweiß doch zum ersten Mal ein Auswärtsspiel im Lehener Stadion gewinnen. Goldtorschütze am 3.8.1999 war Emanuel Akwuegbu. Ab diesem Zeitpunkt kam es auch zum ersten Mal zum Lieblingsergebnis aus Bregenzer Sicht, von 2000 bis 2010 gab es 4x einen 5:1 Sieg, den beeindruckendsten am 16.11.2002 durch einen 5-er Pack von Axel Lawaree.
Nach dem bislang letzten UEFA Cup Auftritt der Salzburger (2003 gegen Udine und Parma in Linz) erfolgte der Umzug ins EM-Stadion Wals-Siezenheim. Der Hoffnung der Fans auf mehr Stabilität und den Schwung im neuen Stadion wurde aber im Sommer 2005 der Stecker gezogen. Am letzten Spieltag der Saison 04/05 traf Austria Salzburg zu Hause auf unseren schon fix abgestiegenen SWB. Was die wenigsten ahnten – es war das bis heute letzte Duell unserer beiden Vereine im Oberhaus.
Die Initiative Violett-Weiß, die trotz Einstieg des Dosenherstellers auf unverhandelbare Identifikationsmerkmale gepocht hatte, die den Verein seit seiner Gründung 1933 ausgezeichnet und die sich in den goldenen Jahren in die Herzen vieler Salzburger und Österreichischer Fußballfans eingebrannt hatten, wurde vor den Kopf gestoßen. Die violett-weißen Fans wurden ein Spielball aus perfidem Marketing und gezielter Provokation. Doch aus dem bitteren Abschied wurde letztendlich doch ein großer Erfolg – mit dem “Jetzt erst Recht” wurde die Austria selbst neu gegründet, die in Fuschl sowieso ungewollte Tradition und Geschichte weitergeführt und bis in die Regionalliga West durchmarschiert.
Trotz der Widerstände von Verbänden, Behörden, Ligen und der eigenen Heimatstadt haben sich die Austrianer nicht unterkriegen lassen. Selbst der überstürzte Aufstieg in die 2. Liga 2015, inkl. keiner festen Heimspielstätte und finanziellen Problemen, wurde komplett aufgearbeitet, der Verein saniert und sich noch breiter aufgestellt. Nachdem Austria Salzburg bereits im letzten Jahr als Regionalliga West Meister nur aufgrund eines verspäteten Bescheids nicht aufsteigen durfte, ist es dieses Jahr nach einem spannenden Aufstiegskampf gegen Imst geschafft worden. Die Austria aus Salzburg zurück im Profifußball, wo sie definitiv hingehört und eine große Bereicherung für die 2. Liga darstellt.
Auch hier geht sie andere Wege, ist die Austria doch das einzige Team in der Liga, das die Möglichkeit nutzt, auch halbprofessionelle Spieler zu beschäftigen. Trotzdem hat der Kader von Langzeit Trainer Christian Schaider Qualität, und die vom Neo-Sportdirektor Roland Kirchler geholten Neuzugänge wie Gebauer, Cosgun, Meisl, Lipczinski oder Fötschl bringen Bundesliga und/oder Zweitliga Erfahrung mit, haben zuletzt auch den SKN St. Pölten nahe am Punktverlust gehabt. Auch die historische Bilanz spricht für die Violetten. In 66 Partien gab es für SW 17 Siege, 11 Unentschieden und 38 Niederlagen. Doch gerade dann, wenn nicht viel für einen Schwarzweißen Erfolg sprach, waren es oft die Spiele gegen die Salzburger, die das Ruder wieder rumreißen ließen. Das wäre wünschenswert, war das Ergebnis gegen Stripfing doch genau das Gegenteil davon, was man sich im Schwarzweißen Lager vorgenommen hatte, durch 3 unachtsame Momente, die so nicht passieren dürfen.
Diese Woche im Training wurde mehr Wert auf die Basics gelegt, um mehr Durchschlagskraft im letzten Drittel zu finden und gleichzeitig in der Defensive wach zu sein und konzentriert zu bleiben.
In den entscheidenden Situationen auch mental bereit zu sein, an und über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen, die paar extra Prozentpunkte rauszukitzeln, die am Ende zwischen Sieg und Niederlage entscheiden.
Lars Nussbaumer zur Vorbereitung, dem Gegner und dem Matchplan: “Du kannst mal ein Tor kassieren, aber du musst vorne die Akzente setzen, gerade auch wenn wir daheim spielen. Austria Salzburg kommt als Aufsteiger nicht zu uns, um das Spiel mit Ballbesitz zu kontrollieren, sondern sie wollen durch Umschaltspiel mit ihren schnellen Spielern zum Erfolg kommen. Da gilt es geduldig zu sein, sich den Gegner zurechtzulegen und im Offensiven einfach mehr Ideen zu haben. Es braucht mehr Kreativität, mehr Versuche beim Gegner Löcher aufzureißen und dafür die 2, 3 extra Meter zu gehen. Einmal den unnötigen Laufweg zu gehen, wenn man dadurch etwas für den Mitspieler öffnen kann.
Es wird eine Mischung aus Geduld und brutaler Bereitschaft sein, damit wir Offensiv etwas kreieren können und Defensiv immer bereit sind.”
Liebe Schwarzweißler, die morgige Spielansetzung klingt nach Bundesliga, nach goldenen Zeiten – die Realität ist ein harter Kampf, den unsere Mannschaft annehmen wird müssen. Dazu braucht sie auch eure Unterstützung, seid der zwölfte Spieler auf dem Rasen, schickt dem Team eure Energie und euren Glauben, damit wir mit einem positiven Ergebnis und 3 Punkten nach vorne kommen.
*In einer früheren Version dieses Texts, wurde eine falsche Statistik genannt. Durch die 2 Duelle in der RLW Saison 1961/62 wird das heutige Spiel das 67. Duell beider Teams sein.

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