Ja, diese Aussage mag gerade für jüngere Jahrgänge unter den Ländle-Fußballfans vermessen klingen, doch was in der Saison 1999/2000 los war, als unsere Schwarzweißen in der Bundesliga auf die Grünweißen trafen, lässt nicht nur uns diesen Schluss ziehen.
Nie zuvor und nie seitdem (schon allein wegen der aktuellen Kapazitätsgrenzen der Stadien im Ländle) hat ein Spiel zwischen 2 Vorarlberger Teams so viele Menschen bewegt, wie die 4 Duelle damals.
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Diesmal treffen beide Teams in der 2. Liga aufeinander, doch für beide ist die Bedeutung um nichts geringer, beginnen doch die Wochen der Wahrheit!
Unsere Gäste am Samstag und die momentan temporären Untermieter in unserem Wohnzimmer werden sicher mit gemischten Gefühlen auf das erste Saisondrittel zurück schauen.
Im Cup kam man, ebenso wie unser Team, bis in die 3. Runde. In der Liga ist der SCAL weiterhin ungeschlagen, aber an dieser Serie haftet ein Makel. In den ersten 10 Spielen in der Liga konnte man nur 3x gewinnen und spielte 7x Unentschieden. Somit liegt man zwar in Schlagdistanz zur Spitze und konnte die Topteams auch mit guten Leistungen an ihre Grenzen bringen, trotzdem klingt eine gewisse Unzufriedenheit durch.
Ein Befreiungsschlag im Derby würde da natürlich Abhilfe schaffen, um den kommenden Aufgaben in einer packenden und engen Liga entsprechen zu können. Nur hat da unsere Mannschaft natürlich etwas dagegen!
Den Kontrast zu dem bevorstehenden Duell und dem damaligen Hype in der Bundesliga bildet das erste Pflichtspiel beider Teams gegeneinander am 5. September 1920. Dies war zugleich auch ein Spiel am ersten Liga-Spieltag des kurz zuvor gegründeten Vorarlberger Fußballverbands überhaupt. Unser FC Bregenz und der Turnerbund (die spätere Austria) spielten in der B-Klasse gegen die 2. und 3. Mannschaft des FCL um den Aufstieg in die A-Klasse, der anfangs nur der FCL angehörte.
Es kam zu einem 2:2 am gleichen Spielort wie heute (damals noch als kleiner Exerzierplatz bekannt). Am Ende der Saison stieg der TB auf.
Erst durch den B-Klasse Meistertitel 1926 folgte der FCB, allerdings gelang anschließend Sensationelles. Gleich im ersten Jahr in der A-Klasse konnte man sich in einem Entscheidungsspiel (welches bei Punktgleichheit entschied) mit 3:1 nach Verlängerung den 2. Platz vor dem Turnerbund sichern.
Dies wurde im Jahr darauf sogar noch getoppt, wurde man doch der erste Vorarlberger Meister, der nicht der FC Lustenau war. Als jüngste Mannschaft gewann man 3 der 4 Spiele gegen TB und FC. Als Draufgabe konnte man sich mit einem Finalsieg über den Turnerbund den VFV-Cup holen und war somit Double Sieger!
Nach dem Krieg gemeinsam in der Vorarlbergliga, wurde ein 4:0 im Bodenseestadion am 11.5.1947 in den VN tags darauf folgendermaßen beschrieben:
“Ein Sieg, der nicht schwer fiel. Der Stern der Schwarzeißen scheint wieder aufgegangen zu sein; Sie haben gestern vor mehr als 3000 Zuschauern ihre Heimkehr ins Stadion mit einem einwandfreien 4:0 Sieg über die Lustenauer Austria gefeiert und haben damit zugleich ihre Anwartschaft auf den Meistertitel mehr denn je geltend gemacht.”
Während Schwarzweiß 1954/55 erste Erfahrungen im Oberhaus machte, musste man sich in der Stickergemeinde gedulden.
Das größte Duell dieser Zeit gab es gegen die Spielvereinigung aus Austria und FC Dornbirn, die mit vereinten Kräften das Oberhaus erreichen wollte. Vor dem letzten Spieltag war SW mit 35 Punkten einen Zähler voran. Der 1:2 Sieg im direkten Duell im Reichshofstadion startete eine der erfolgreichsten Phasen unseres Vereins, während es für Grün-Weiß weiter warten hieß.
Die VN titelte tags darauf “Mit Taktik zum Meistertitel” und schrieb unter anderem von “unschönen Szenen”.
Zum Führungstreffer:
“Zangrando überspielte im fairen Zweikampf noch vor dem Strafraum seinen Bewacher Fritz Hofer und sandte den Ball an dem herauseilenden Nußbaumer vorbei unhaltbar in die linke Torecke ein. 0:1. Das Transparent “SW sieht Geister – SpVg. wird Meister!” wurde daraufhin eingezogen.”
Das bisher letzte Duell gab es in der ersten Runde des ÖFB-Cups 2011, damals musste man sich als Regionalliga Team mit 0:2 geschlagen geben.
Weitere Einblicke in die Geschichte des Derbys findet ihr am Samstag in der Stadionpost!
Am Mittwoch steht dem SCAL kein Regionalliga Team gegenüber, sondern eine schwarz-weiße Mannschaft, die sich in dieser Saison bereits viel Respekt erspielt hat. Die “Wir gehen ins Spiel um zu Gewinnen” Taktik & Mentalität von Sir Regi van Acker hat aus einer Gruppe starker Spieler eine Einheit gemacht. Eine Einheit, die im Derby vor besonderer Kulisse auf die Probe gestellt wird. Auch dieses Spiel beginnt wieder bei 0:0 und es liegt an unseren Jungs, ihre guten Leistungen bisher zu bestätigen.
Sie können das, sie wollen das und mit eurer Unterstützung werden sie das auch!
Liebe Schwarzweißler, holt euch eure Karten im Vorverkauf, kommt am Samstag ab 15:30 zum Treffpunkt der Fans im Messmer, um sich gemeinsam im Herzen unserer Stadt auf das Spiel einzustimmen, holt euch einen der limitierten Motto-Pullover unserer organisierten Fans und folgt dem Motto “Alle in Schwarz”.
Nehmt Teil am gemeinsamen Fanmarsch ab 18 Uhr von der Stadt zum Stadion über die Seeanlagen und seid im Stadion der 12. Spieler auf dem Platz, der unseren SWB zum Sieg treibt!
Auf ein packendes und spannendes Derby!