Schwarzweiße Cupgeschichte – die Pokalsaison 1997/98

Es war einmal eine Schwarzweiß Mannschaft, die sich nach langer Abstinenz wieder zurück in der 2. Liga fand. Die in ihrer 2. Saison einige Neuzugänge begrüßte, nicht perfekt in die Saison gestartet war, sich aber im Laufe der Saison in einen Rausch spielte – und gleichzeitig im Cup bis ins Viertelfinale vorstieß.



Diese Geschichte klingt sehr nach 2024/25 und doch handelt es sich um einen kleinen Ausschnitt der langen Bregenzer Fußballgeschichte, der sich vor 28 Jahren ereignet hat und auffällig viele Parallelen mit der Gegenwart aufweist.

Der österreichische Fußball im Allgemeinen und der Vorarlberger Fußball im Speziellen waren im Sommer 1997 weit von der Situation heute entfernt. Schwarz Weiß kehrte 10 Jahre nach Auflösung der IG und dem pendeln zwischen Vorarlbergliga und Regionalliga West zurück in die 2. Division, nachdem man sich im Frühjahr 1996 im RLW Playoff durchsetzen konnte. Die 2. Liga bestand zu diesem Zeitpunkt (wie heute) aus 16 Vereinen, eine Umstrukturierung war (wie gefühlt auch heute jedes Jahr) schon am Horizont.

Es kam zu 2. Liga Derbys gegen die Austria, die am Saisonende erstmals in die Bundesliga aufsteigen sollte. Das größte Ziel bei Schwarzweiß war, in der kommenden Saison die Liga zu halten – denn am Ende der Saison 1997/98 würden aus 16 Teams nur noch 10 Teilnehmer in der 2. Liga verbleiben.

Somit war die Anspannung im ganzen Verein entsprechend groß. Wenigstens kam es weiterhin zu Ländle Duellen, denn der SCR Altach stieg zum zweiten Mal in die 2. Division auf (und wie beim ersten Versuch 1991/92 stieg man direkt wieder ab).

Was allen Beteiligten von damals noch am besten in Erinnerung geblieben ist, war die immer größer werdende Aufbruchstimmung im Verein. So erinnert sich der langjährige Kapitän und spätere Trainer Roland Kornexl “Der Verein und die Mannschaft haben sich stetig verbessert und es war schön mitzuerleben, wie das Gefühl wuchs, dass wir in dieser Konstellation dem Ziel Aufstieg in die Bundesliga immer näher kommen konnten”.

Dieses Gefühl blieb auch Neuverpflichtung Daniel Schmid nicht verborgen, der vom SSV Ulm an den Bodensee wechselte und anfänglich noch kleine Startschwierigkeiten hatte, wie er schmunzelnd verrät: „Obwohl Ulm ja nicht weit von Bregenz entfernt liegt, hab ich in der Kabine im ersten Moment kein Wort verstanden, dann aber doch bald den Anschluss gefunden und wir hatten viel Spaß! Die Mannschaft war super, lauter wilde Vögel, aber wirklich auch gute Kicker dabei. Es hat sich dann auch geformt“



SWB Team im Sommer 1997
Hintere Reihe v.l.n.r. Pircher, Kranich, Mutapcic, Friesenbichler, Schnepf, R. Kornexl, Sigismondi, Eisbacher, Frühauf
Mittlere Reihe v.l.n.r. Assion, Loacker, Mattle, Golemac, Laviani, Koch, Stojanovic, Rapp, Gemaljevic, Feldkircher
Vordere Reihe v.l.n.r. Rottensteiner, Geiger, Schmid, Zivanovic, Rudel, H. Kornexl. Fuchsbichler, Milosavljevic, Fitz
Es fehlt: Kuruzovic

Die kurze Sommervorbereitung war sehr intensiv, wie der zu diesem Zeitpunkt noch “nur” Co-Trainer Srđan Gemaljević sich erinnert: “Es waren im und um den Verein bereits sehr gute Leute am Werk, allerdings war die Arbeit den Verein von Amateur auf Profibereich umzustrukturieren eine große Aufgabe. Das hatten wir auf viele Schultern verteilt und ich war ein Teil eines großen Teams. So war kein Sommerurlaub möglich, aber das hat sich ja später ausgezahlt!”

Neu zur Mannschaft gestoßen ist damals auch Heli Rottensteiner, der von Austria Salzburg an den Bodensee wechselte. “Ich war im Sommer zuvor bereits mit den Violetten auf Trainingslager in Bregenz und hatte so einen Bezug zu SWB, die Vorfreude war riesig. Das war quasi mein erster Schritt in den Profifußball und die Erwartungen waren groß – weil man unbedingt in der neuen 10er Liga bleiben wollte.”

Die Saison begann in der Liga überraschend negativ mit Niederlagen gegen Hartberg und Stockerau und die Verantwortlichen sahen sich gezwungen zu reagieren. Für Peter Assion übernahm sein damaliger Co-Trainer Gema interimistisch, während der Verein auf Trainersuche ging. Unter ihm konnte die Mannschaft gleich eine Serie starten. Nach Siegen in der Liga gegen Leoben und Kottingbrunn ging es in die damals ohne Bundesligavereine ausgetragene 1. Runde des ÖFB-Cups. Gegner war der SV Fügen aus der Regionalliga Tirol. Man setzte sich durch Tore von Golemac, Stojanovic (3x), Eisbacher und Roland Kornexl souverän mit 2:6 durch.

Nach einem 2:0 Heimsieg in der Liga gegen St.Pölten ging es in der 2. Runde des Cups ins Holz zum FC Lustenau. Nach einer schwierigen Anfangsphase, als die Gastgeber 2 Nachlässigkeiten der SWB Abwehr nicht nutzen konnten, waren es die Hausherren selbst, die sich mit einem Eigentor auf die Verliererstraße brachten. Die Tore von Laviani, direkt vor der Pause, und Milosavljevic sorgten am Ende für ein klares 0:3. Die VN titelten damals “Bregenz zerstörte Lustenaus Traum von einem Ortsduell”.

Vorarlberger Nachrichten, 28.08.1997

Danach endete vorerst die Siegesserie unter dem neuen Trainer. Gegen Braunau und Spittal setzte es Auswärtsniederlagen. Speziell das 0:4 in Spittal schmerzte. “Wir waren damals noch nicht konstant genug, um ganz vorne mitzuspielen, aber es hat nicht viel gefehlt”, fasst Roli Kornexl den ausgeglichenen Saisonstart zusammen. “Es war nicht alles gut, aber ein Jahr, in dem wir viel lernen konnten.” meint Gema dazu, dessen positiver Start mit dem Team die Suche nach einem neuen Trainer langsam aber sicher obsolet werden ließ.

Im Pokal wollte man anschließend wieder zu alter Stärke finden. An einem Freitagabend ging es ins Grenzlandstadion zum FC Kufstein, wo unter Flutlicht eine schwierige Aufgabe gegen einen Ligakonkurrenten bevorstand. Viel Kampf und Krampf gab es im Tiroler Unterland zu sehen, doch “nach der Pause nahmen wir das Zepter in die Hand”, erinnert sich Robert Golemac, der als SW Eigenbauspieler bereits im Jänner 1997 von Kennelbach zur Zweitligamannschaft zurückkehrte. Innerhalb von nur 47 Sekunden erzielte Bruno Friesenbichler in Minute 76 die beiden Tore zum Aufstieg ins Achtelfinale. Die Vorlagen kamen von Rottensteiner und Goalgetter Stojanovic. Durch das Ausscheiden des Bundesligisten bei Wattens war man somit der letzte Vorarlberger Vertreter im Cup.

In der Liga gab es zwischenzeitlich ein Unentschieden im Derby gegen Altach, gefolgt von 2 vollen Erfolgen in Gerasdorf und daheim gegen die Vienna. Danach stand zu Allerheiligen das Achtelfinale auf dem Programm. “Ein richtiges Cupspiel gegen einen starken Mitkonkurrenten aus der 2. Liga, so wie man es sich vorstellt”, schaut Rottensteiner zurück, und “du hast auch nicht jede Saison die Chance ins Cup-Viertelfinale unter die 8 besten Mannschaften einzuziehen.” Eine schöne Erfahrung, wie auch Roland Kornexl nochmal hervorhebt, denn “in der Zeit, als wir noch in der Regionalliga waren, sind wir meist schon früher gegen höherklassige Vereine ausgeschieden”.

Im Krimi gegen Spittal begann SW stark. Nach 20 Minuten nutzte Bruno Friesenbichler eine Vorlage von Aco Stojanovic. Er sagte damals in der Pressekonferenz nach dem Spiel “Mit solchen Vorlagen kann ich nichts anderes als Tore schießen”. 

Der Ausgleich nach 39 Minuten resultierte aus einer Fehlerkette von Hintermannschaft und Torhüter, doch nach 64 Minuten war es erneut Friesenbichler, der zum 2:1 einschoss. Nach 77 Minuten Ernüchterung, als Spittal durch einen Foulelfmeter ausgleichen konnte, gefolgt von purer Cup Spannung, mit Chancen auf beiden Seiten das Spiel zu entscheiden. In Minute 87, kurz vor Schluss, als alle im Stadion bereits die Verlängerung erwarteten, ging plötzlich das Licht aus.

Ein Flutlichtausfall und Unklarheit, wie und ob es überhaupt weitergeht. Eine einmalige Situation im damals erst 2 Jahre zuvor größtenteils neu gebauten Stadion. Schiedsrichter Konrad Plautz führte die Mannschaften zwischenzeitlich vom Platz.“Wir saßen alle wieder in den Katakomben, auch unter den Zuschauern natürlich komische Stimmung, hab ich so davor und seitdem nie wieder erlebt, muss man aber mal erlebt haben”, erzählt Heli Rottensteiner mit einem Lachen.

Das Licht ging dann doch wieder an und ein Stern ging auf. In der Nachspielzeit bediente erneut Aco Stojanovic den kurz vor dem Flutlichtausfall eingewechselten Heinz Fuchsbichler. “Das Spiel war speziell, die Freude nach dem Siegtreffer natürlich groß.” erinnert sich Fuchsi und unterstreicht die “super Einheit auf und Abseits vom Platz”.

Danach noch ein kurzer Schockmoment, als die Gäste mit einem Freistoß nur den Pfosten trafen. Danach war aber Schluss und, wie 28 Jahre danach, stand die gesamte Haupttribüne und feierte ihre Cup-Helden.

Nur die Zuschauerzahl blieb (auch wegen Allerheiligen) etwas unter den Erwartungen zurück. “Ich glaube, es war einfach so, dass wir erst mit guten Leistungen auf uns aufmerksam machen mussten – und mit der Zeit wurden es dann immer mehr Zuschauer” (Kornexl). Den Jubel nach Spielende hatten trotzdem alle positiv in Erinnerung. “Da haben die 1000 auch Stimmung gemacht wie 5000”. (Rottensteiner).

Kurz nach dem Spiel verfolgte die Mannschaft gemeinsam mit den Fans im Clubheim die Auslosung für das Viertelfinale. Die Freude über einen Gegner aus der Bundesliga war bei der Mannschaft groß. Nur bei den Fans blieb die Ernüchterung, dass das Spiel leider auswärts in Ried stattfand – doch die Freude über das Erreichte überwog. Präsident Sepp Fitz sagte den VN “Wir nehmen’s wie es ist. Fürchten tun wir uns nicht.”

Bis zum Winter folgten in der Liga ein klarer Erfolg in Wattens und ein 1:0 Sieg vor 3000 “erspielten” Zuschauern gegen Tabellenführer Vorwärts Steyr. Die Fans belohnten die Leistungen der Mannschaft und auch jede Person im Club hat dabei mitgeholfen “von Spiel zu Spiel einen Zuschauer mehr mitzubringen”, wie Gemaljevic erklärt. “Das, gemeinsam mit offensivem, attraktivem Fußball, den die Fans sehen wollen, hat die Leute nach und nach ins Stadion gebracht. Die Mannschaft war auch sehr nah an den Fans, was ein weiterer Erfolgsfaktor war.”

Nur ein spät kassierter Ausgleich am 22.11. in Kufstein sorgte dafür, dass SW nicht als Herbstmeister in die Pause ging. So überwinterte man 1 Punkt hinter der Spitze auf Platz 5.

Bis zum Frühjahrsstart stellte der Verein einige wichtige Weichen. Man verlängerte mit Trainer Gema bis 2001, der sich erinnert: “Durch den Lauf und den frischen Wind im Verein, habe ich gefragt, ob ich das weitermachen kann.
Dass wir gegen Mannschaften wie gegen St. Pölten oder Vienna gewinnen konnten, war mir wichtig. Wir waren oben dabei und hatten das Gefühl, dass wir die Mannschaft so weit stabilisieren können, um uns weiterzuentwickeln, auch über den Sommer hinaus”


Manager Markus Feldkircher verhandelte mit der Stadt für weitere Trainingsplätze beim Stadion, aus denen dann der Ausbau für die Sportanlage Neu Amerika wurde. Ein sehr wichtiger Schritt, waren doch gerade im Winter die Trainingsbedingungen sehr schwierig, wie sich Daniel Schmid errinert: „Du hast gemerkt, der Verein wollte was bewegen, aber es war anfänglich noch sehr amateurhaft. Bei Schnee wurden auf dem Parkplatz Loipen gezogen, auf denen wir dann rauf und runter laufen konnten.“  

Man blickte voller Entschlossenheit auf den Frühjahrsstart Anfang März – war auf Schwarzweiß Seite bemüht, den so nahe liegenden Aufstiegsplatz herunterzuspielen – und konnte auch ohne einige Leistungsträger punkten. Beim furiosen 6:1 zum Auftakt daheim gegen Kufstein und beim 0:0 in Hartberg fehlten weiterhin Jeff Geiger und Bruno Friesenbichler. Beim Spiel in der Oststeiermark handelte sich Aco Stojanovic außerdem eine 3 Spiele Sperre ein. Für alle 3 kam das Viertelfinale in Ried zu früh.

Man war zu diesem Zeitpunkt 10 Spiele in Folge ungeschlagen. Die Ausfälle von Leistungsträgern wurden von einer starken Gruppe an Spielern kompensiert. “Eine längere Serie hängt meist mit viel Selbstvertrauen, einer gewissen Selbstverständlichkeit,  gepaart mit guter Stimmung innerhalb des Ganzen Teams und Umfeld zusammen, das hatten wir damals!” erklärt Roli Kornexl die Stärke des damaligen Teams.

“Das Wichtigste war, dass die Mannschaft auf Sieg spielen wollte – egal, gegen welchen Gegner und als gesamte Mannschaft, egal welche 11 Spieler auf dem Platz standen.”  fasst der spätere Aufstiegstrainer Srđan Gemaljević die Mentalität zusammen.

Die Chance auf die Tabellenführung ließ SW daheim gegen Stockerau noch aus, doch 6 Tage später war man nach einem 3:2 Erfolg in Wattens Tabellenführer der 2. Liga. Der damalige Trainer der Rieder, Klaus Roitinger (nach dem heute auch das alte Rieder Stadion benannt ist), beobachtete das Spiel und sagte im Anschluss “Das wird kein Spaziergang für uns”. Trotz der Ausfälle fuhr man mit breiter Brust ins Innviertel. Roli Kornexl: “Wir hatten viel Selbstvertrauen und gemerkt, dass wir nicht weit entfernt waren von Ried”

Am Mittwoch, den 8.4.1998 stieg also das Viertelfinale im Innviertel, der Stehplatz kostete 130 Schilling. Unter dem guten Dutzend Bregenzer Fans im Stadion befand sich auch David Eberle vom SWB-Stammtisch. “Wir haben unser Auto am Hauptplatz abgestellt, um die Stadt zu Fuß zu erkunden. Zurück am Auto hing ein Strafzettel an der Windschutzscheibe. Wir haben uns entschlossen, zum Polizeirevier zu laufen. Als wir erklärt haben, dass wir Fußballfans aus Bregenz sind, hat der Polizist den Strafzettel zerrissen”.

Nicht nur für die SWB Fans lief der Start vielversprechend, sondern auch die Mannschaft legte toll los. Nach nur 2 Minuten konnte Simon Schnepf einen Abspielfehler von Steininger nutzen, der ihm direkt in die Füße spielte. Danach hatten unsere Schwarzweißen das Spiel gegen die Bundesligisten im Griff, die in der Stadionzeitung vom möglichen Halbfinaleinzug als “größten Erfolg der Vereinsgeschichte” schrieben.
Robert Golemac erinnert sich: “Die frühe Führung brachte uns Sicherheit im Spiel, und wir konnten die Rieder gut kontrollieren.” 

Matchprogramm und Eintrittskarte, Ried – SWB (Heli Rottensteiner)


Die Rieder kamen aus dem Spiel zu keiner Möglichkeit, trafen aber per Freistoß über den Innenpfosten in Minute 26 zum Ausgleich. In der 2. Halbzeit hatte ein Doppelschlag von Strafner in Minute 56 und 65 für die vermeintliche Vorentscheidung für die Favoriten gesorgt. Doch ein genialer Moment von Daniel Schmid brachte nochmal Spannung ins Spiel, als er per Direktabnahme zum 3:2 Anschluss traf: “Flanke kam rein, ich hab das Ding irgendwie direkt erwischt und unter die Latte gehauen, ein sensationelles Gefühl! Da ging nochmal ein Kick durch die Mannschaft“

Nur 4 Minuten später verpasste Sandro Sigismondi die große Chance auf den Ausgleich. Direkt danach musste Marco Mutapcic mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche und nur Kuruzovic war es zu verdanken, dass die Rieder nicht noch nachlegten. Am Ende blieb es trotz sehr starker Leistung bei der 3:2 Niederlage.

Eine Niederlage mit bitterem Beigeschmack, wie sich Gema erinnert: “Leider haben wir einen klaren Elfmeter nicht erhalten, dann wäre alles möglich gewesen.” War man doch so nah dran an der Sensation. Trotzdem blieb eine positive Erkenntnis: “Es hat mir gezeigt, dass das Team mit guter Arbeit auch erfolgreich in der Bundesliga spielen und mithalten kann.”

Nach dem Spiel wurden die Bregenzer Fans noch in den Rieder “Wikingertreff” eingeladen und konnten zumindest am Tischkicker einen Sieg erringen.

Unsere Mannschaft konnte sich zumindest damit trösten, gegen die späteren Cupsieger ausgeschieden zu sein.

Im Anschluss musste unser Team etwas Tribut zollen für dieses große Spiel und die Anstrengungen der Vorwochen und verlor in der Liga den Anschluss an die Spitze. 3 Siege, 5 Niederlagen und 2 Unentschieden bedeuteten am Ende der 2. Liga Saison 1997/98 Tabellenplatz 5. Doch die Grundlage für weitere Erfolge war gelegt.

Fuchsi erinnert sich: “Es war ein super Spirit im Team, eine gute Mischung aus Jung und Alt. Zu dieser Zeit war der Großteil der Spieler noch Amateure in der 2. Liga, trainiert wurde abends. Der damalige Präsident Fitz hatte damals schon viel investiert, man merkte, dass er an seine Grenzen stieß, und mit dem Einstieg von Hans Grill sah man dann schon, dass mehr möglich war – was ja letztendlich mit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga auch gelang.”

Auch im Jahr darauf gelang ein toller Lauf im Pokal, nur ein Auswärtsspiel beim Champions League Überraschungsteam Sturm Graz sorgte schon im Achtelfinale fürs knappe Aus. “Sturm war damals mit Abstand das beste Team in Österreich, auch mit Osim auf der Bank, es war ein gutes Spiel aber leider Endstation. “ (Gemaljevic)
Doch auch die knappe Niederlage schindete Eindruck: “Nach dem Spiel wurden wir dann auch wahrgenommen, weil wir als Tabellenführer der 2. Liga die Tabellenführer der ersten Liga sehr gefordert hatten.“ (Schmid)

In der Liga gelang ein toller Lauf und der souveräne Wiederaufstieg nach 27 Jahren Unterhaus. Dabei war das nach den Prognosen von Presse und Experten vor der Saison so nicht zu erwarten. “Es gab andere Vereine in der Liga mit der Admira & St.Pölten, die viel mehr Budget hatten.” erinnert sich Gema. Aber: “Mannschaft und Verein haben gezeigt, dass man mit Überzeugung, Glaube und Arbeit alles schaffen kann.“

Roli Kornexl zur 98/99 Saison: “Wir hatten mit Herbert Gager und Motzl Bleyer 2 Spieler dazu bekommen, die unserem Spiel noch gefehlt haben und uns enorm geholfen haben, den entscheidenden Schritt in Richtung Bundesliga zu gehen. Herbert als überragender Spielgestalter und Motzl als Vollstrecker! Am Ende war es dann wirklich eindrucksvoll, wie wir durch die 2. Liga marschiert sind.”

Das Selbstvertrauen von damals beschreibt Robert Golemac so “Wir hatten damals eine sehr starke Mannschaft, bei der Abfahrt zu den Auswärtsspielen sagten wir zu uns selber “wieso fahren wir überhaupt, wir gewinnen das Spiel so oder so”

Auch wenn der Aufstieg in der damaligen Saison noch nicht gelang und die große Sensation im Cup ausblieb, die Leistungen der Saison 1997/98 waren ein Vorgeschmack auf das, was den gesamten Verein in den darauffolgenden Jahren erwarten sollte. Dieses Kapitel Schwarzweißer Fußballgeschichte war der Grundstein für viele große Momente die darauf folgen sollten. Hoffentlich ist das ein extra Motivationsschub für alle, die jetzt im Verein sind und stellt unter Beweis, was gemeinsam als Schwarzweiß erreicht werden kann.

Der Vollständigkeit halber, dürfen wir die weiteren Bregenzer Erfolge im Cup nicht vergessen, über die wir an anderer Stelle noch ausführlicher berichten werden und in der Stadionpost bereits berichtet haben:
ÖFB Cup Halbfinale
– 1964/65 (Ausgeschieden am 17.06.1965 gegen den Wiener Neustädter SC)
– 1967/68 (Ausgeschieden am 27.04.1968 beim GAK)
– 1969/70 (Ausgeschieden im Wiederholungsspiel am 20.05.1970 per Losentscheid beim LASK, es gab noch kein Elfmeterschießen)
– 1974/75 (Ausgeschieden in Hin- und Rückspiel gegen Sturm Graz)

ÖFB Cup Viertelfinale
– 1997/98 (Ausgeschieden am 08.04.1998 in Ried)
– 2003/04 (Ausgeschieden am 10.04.2004 beim SK Sturm)

Zum Abschluss haben wir die Protagonisten von damals auch zur aktuellen SWB Mannschaft und den Chancen im Spiel gegen den WAC befragt, wir teilen hier ihre Einschätzungen und Grüße an die SW-Famlie:


Der Cup hat seine eigenen Gesetze und alles ist möglich. Natürlich wünsche ich dem SWB ein Weiterkommen. Dem Team wünsche ich, dass Sie ihre Ziele erreichen und eine verletzungsfreie Saison. Den Fans, dass Sie weiterhin Ihre Mannschaft mit Herzblut unterstützen und als 12.Mann ihre Mannschaft zum Sieg anfeuern”
Robert Golemac



“Ganz wichtig ist in einer Mannschaft, um erfolgreich zu sein, dass du einen großen und guten Zusammenhalt hast. Das sehe ich sehr in der derzeitigen Mannschaft und es war damals zu meiner Zeit genau das Gleiche. Das ist die große Parallele, und deshalb sind sie derzeit erfolgreich und deshalb waren wir damals erfolgreich.
Ich werde auch selbst in Wolfsberg vor Ort sein, sie können ohne Druck aufspielen und ich freue mich aufs Halbfinale”
Heli Rottensteiner


“Es ist toll, dass Bregenz derzeit eine so starke Saison spielt und sich auch vor hoffentlich toller Kulisse im Viertelfinale präsentieren kann. Es wäre super, wenn sie da weiterkommen.
Es ist schön, die alte Zeit nochmal Revue passieren zu lassen. Bregenz ist ein großer Klub und ich wünsche Ihnen, dass Sie an die tollen Zeiten der Vergangenheit wieder anschließen können.”

Heinz Fuchsbichler



“Ich freue mich über die Entwicklung von SWB – und wie es so schön heißt – im Cup ist vieles möglich – in einem Spiel hat man immer eine Chance!
Ich wünsche SWB natürlich für das WAC-Spiel und den weiteren Saisonverlauf viel Erfolg!”
Roli Kornexl


“SWB hat momentan einen hervorragenden Kader mit sehr guten Spielern und ich wünsche mir für die Verantwortlichen und die Fans, dass in absehbarer Zeit der Wiederaufstieg gelingt.”
Srđan Gemaljević


“Ich verfolge SWB weiterhin und hab auch noch zu ein paar ehemaligen Mitspielern viel Kontakt, will auch bald wieder mal nach Bregenz kommen.
Ich hoffe natürlich, dass die Mannschaft es packt! Ich drück euch die Daumen, viel Erfolg, gebt Gas und natürlich alles Gute für den Aufstieg auch!”

Daniel Schmid



Allen Schwarzweißlern der 1997/98 Mannschaft und speziell den für diesen Vorbericht etwas Beisteuernden ein großes Dankeschön!

#EinmalBregenzImmerBregenz

Für alle Fans, die jetzt ins Wolfsberg dabei sein wollen, wenn unser Team Geschichte schreiben kann – es sind noch letzte Restplätze für den Fanbus verfügbar.
Anmeldung unter 0650/312 4000
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